Richard Gläßer
In ihrer äußeren Erscheinung ähneln die erzgebirgischen Weihnachtspyramiden anderem Weihnachtsschmuck, wie dem Lausitzer Pyramidenleuchter, den Thüringer Reifenbäumchen oder auch dem Klausenbaum aus Bayern. Doch der Aufbau aus beweglichen Teilen unterscheidet die Drehpyramide des Erzgebirges von den anderen Pyramidenformen.
Festlich erleuchtet drehen sich durch die aufsteigende Wärme der Kerzen auf den einzelnen Etagen der bekannten “Seiffener Stockwerkspyramide“ die gedrechselten oder geschnitzten Figurengruppen.
KWO
Die Pyramiden dienten zunächst den Familien der Spielzeugmacher in der Adventszeit als festlicher Weihnachtsschmuck. Eine gewerbliche Herstellung der erzgebirgischen Pyramiden begann erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts und nahm um 1940 einen großen Aufschwung. Einsteckbare Kerzenhalter, das abnehmbare Flügelrad und die Kartonverpackung ermöglichten auch den Versand der vielgestaltigen Pyramiden, die mittlerweile auch als Hänge- und Wandpyramiden entstehen.
Müller
War die traditionelle Farbgebung bei den Stockwerkspyramiden zunächst Grün, Weiß und Rot, entstanden später mehr naturfarbene Mehrstockpyramiden. Durch die reizvolle Kombination einheimischer und exotischer Hölzer erhalten diese kunstvollen Stücke ihre besondere Ausstrahlung. Der zur Krone gefügte Ringkörper als oberer Abschluss der Stockwerke ist in dieser Form zu einem typischen Merkmal der Müllerschen Pyramiden geworden.